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Fado trifft Polska. Fado hat immer "Saudade",
eine spezifisch portugiesische Form des Weltschmerzes. Dieses Gefühl
von Traurigkeit, Wehmut, Sehnsucht kennen die Schweden auch ohne
ein Wort dafür
zu haben. Hier vereinen sich Welten.
Zwischen Schweden und Portugal scheinen Welten zu liegen. Doch soweit,
wie die über 3000 Kilometer Distanz vermuten lassen, liegen
die Kulturen nicht auseinander. Vor allem dann nicht, wenn die Musiker
den Mut haben, rein traditionelle Pfade zu verlassen und sich dem
Anderen, dem Fremden zuzuwenden und gemeinsam die Unterschiede auszuloten
und miteinander zu verbinden ...
Da ist der portugiesische Fado
südländisches Temperament gepaart mit der Melancholie
der nächtlichen Hafenkneipen Lissabons. Im Zentrum steht meist
eine Sängerin, begleitet von einer kleinen Instrumentalgruppe.
Die Lieder erzählen von unglücklicher Liebe, sozialen
Mißständen, vergangenen Zeiten oder der Sehnsucht nach
besseren Zeiten.
Am anderen Ende Europas ist die Heimat des Polskas, des wichtigsten
Tanzes der schwedischen Spielmannsmusik. In mancher Hinsicht ist
die Polska das genaue Gegenteil des Fado. Die Polska ist Tanzmusik.
Meist instrumental, steht hier die Geige oder die Nyckelharpa im
Zentrum.
Was diese beiden so unterschiedlichen Stile jedoch verbindet, heisst
Saudade, eine spezifisch portugiesische Form des Weltschmerzes,
das
Gefühl von Traurigkeit, Wehmut, Sehnsucht oder Melancholie.
Fado hat immer Saudade, aber auch die schwedische Musik kennt Saudade,
auch wenn es im Schwedischen kein spezifisches Wort dafür gibt.
Im Gefühl der Saudade treffen sich die Musik und die MusikerInnen.
2016 hat sich die Besetzung der Band verändert. An die Stelle
der Sängering Liana tritt nun die Portugisin Rita Maria. Ihr
portugiesischer Partner, Sérgio Crisóstomo, ist ein
klassisch ausgebildeter Geiger, der seit vielen Jahren Volksmusik
spielt. Auch die beiden Schweden sind ausgezeichnete Instrumentalisten.
Simon Stålspets, der nordische Mandola spielt, ist bekannt
von Gruppen wie Svart Kaffe oder Kalabra.
Statt Filip Jers an der Mundharmonika stieß Alice Andersson
am Saxophon zur Band.
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